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GRUSSWORT KOMMISSION FÜR DIE ENTDECKUNGEN, LAGOS anläßlich der Eröffnung der deutschen Arbeitsstätte der AKADEMIE BRASIL-EUROPA
Die Kommission für die Entdeckungen der Stadt Lagos fühlt sich sehr beehrt, mit dem Institut für Studien der Musikkultur des portugiesischen Sprachraumes und der Akademie Brasil-Europa für Kultur- und Wissenschaftsforschung zusammenarbeiten zu können. Wir hoffen, daß von heute an unsere Arbeit einen neuen Impuls zum Austausch von Erkenntnissen zwischen Brasilien und Europa geben möge. Dabei kommt Portugal eine bedeutsame Rolle zu. Beide Institutionen fühlen sich denselben Bemühungen hinsichtlich Forschung und Verbreitung von Kenntnissen verbunden. Uns beide kommt die Aufgabe zu, den Blick auf die Vergangenheit zu richten, um in den Geist der Seefahrten des sechzehnten Jahrhunderts einzudringen, die für den Kulturaustausch zwischen den verschiedenen Völkern so wichtig waren. Was Gegenwart und Zukunft anbelangt, fällt uns die Aufgabe zu, sich die Aufgeschlossenheit des Geistes zu eigen zu machen, der im Zeichen humanistischer Ideale jene Seefahrten inspirierte. Damit werden wir in unserer Zeit zum Austausch zwischen den Kulturen in offener Haltung und in Hochachtung vor deren Werten beitragen. Erinnert sei an den großen Impuls, den die Seefahrten für verschiedene Bereiche des Wissens und der Kultur mit sich brachten, zum Beispiel für die Kartographie, die Wissenschaften des Meeres, die Kenntnisse der Sprachen, was sogar zur Ausarbeitung von Grammatiken der indigenen Sprachen führte, für die Missionswissenschaft, für die Musik mit dem Austausch von Musikinstrumenten zwischen den verschiedenen Erdteilen, und für die Völkerverständigung. Die Seefahrten trugen maßgeblich dazu bei, daß sich die Welt sowohl der Europäer als auch der mit ihnen in Kontakt getretenen Völker dem Neuen öffnete. Nicht alles war nur positiv. Es gab auch eine negative Seite, wie in allem, was Veränderungen mit sich bringt. Es gab Menschen, die bestimmte Situationen zum persönlichen Nutzen mißbraucht haben. Die positive Seite überwog jedoch. Wir dürfen nicht vergessen, daß auch die Portugiesen während verschiedener Phasen ihrer Geschichte fremden Einwirkungen unterworfen waren. Das Abenteuer der Seefahrten kennzeichnete die Wende vom Mittelalter zu einer Zeit neuer, offener und universeller Mentalität, welche die Renaissance prägte. Es bedeutete die Öffnung der Horizonte und des Wissens im Geist der Universalität. In unserem Jahrhundert, in der Zeit, in der wir leben, herrscht eine allzu große Sorge um materielle Werte und Ziele. Es gebührt sich also, zu jener Öffnung des Geistes zurückzukehren. Kultur und Wissenschaft selbst zum Gegenstand der Reflexion zu machen, setzt eine Offenheit des Geistes voraus, wie sie für das große Abenteuer des 16. Jahrhunderts kennzeichnend war. Die Studien und der Austausch von Erkenntnissen, die unsere Institutionen in Gang bringen möchten, mögen dazu einen Beitrag leisten.